Rückblick
30 Jahre VPE
Psychiatrische Selbsthilfe im Verein Psychiatrie-Erfahrener Hannover e.V.
Entstehung des VPE
- Herbst 1991: Über die Patientenzeitung „Heller Wahn“ der MHH wird zur Gründung eines Interessenvereins von psychisch erkrankten Menschen in Hannover aufgerufen
- Betroffene treffen sich regelmäßig in der Cafeteria der Tagesklinik der MHH-Psychiatrie
- Der Angehörigenverband AANB gibt Hilfestellung
- Anregungen kommen vom bundesweiten Betroffenentreffen im Kloster Irsee
- Eine Satzung wird erarbeitet, der erste Vorstand wird gewählt, Mitglieder treten ein
- Am 12.12.1991 ist der VPE gegründet
Ziele des jungen VPE in der 1990er Jahren
- Schaffung einer eigenen Kontaktstelle und Teestube
- Bekanntwerden und Steigerung der Mitgliederzahl
- Vernetzung auf Landes- und Bundesebene mit anderen Psychiatrie-Erfahrenen
- Ermöglichung von Freizeitaktivitäten wie Discoabenden, Ausflügen,Kegeln, Minigolf
- Gemeinsame Interessenvertretung in Gremien
- Eigene Mitgliederzeitung
Frühere (teils noch aktuelle) Forderungen des jungen VPE an die Gemeindepsychiatrie
- Schaffung von Tagesstätten und Kontaktstellen
- Schaffung von wohnortnahen beruflichen Rehabilitationsangeboten
- Schaffung eines Kriseninterventionsdienstes an Wochenenden
- Mitsprache in Gremien des späteren Sozialpsychiatrischen Verbundes
- Öffentlichkeitsarbeit über psychische Erkrankungen
- Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen
- Niederschwelliger Zugang von Betroffenen zu Hilfsangeboten
- Personenzentrierung und Klientenorientierung der Behandlung und Hilfestellung
- Gewaltfreie Psychiatrie, Abkehr von Zwangsbehandlungen und Zwangsmedikationen
Ausblick
- Die Corona-Pandemie verschärft Einsamkeit, Selbstbezogenheit
- Die leeren öffentlichen Haushaltskassen erschweren „Investitionen“ in psychosoziale Angebote
- Zu beobachten ist eine zunehmende Stigmatisierung psychisch kranker Menschen durch Medien, im Bereich Arbeit, im persönlichen Umgang mit Mitmenschen
- Zunehmende Gewaltbereitschaft der Bevölkerung sorgt für mehr Gewalt in Kliniken und mehr Zwangsbehandlungen
- Die Selbsthilfe erreicht nicht mehr viele jüngere Leute
Autor: Christoph v.Seckendorff